Mit Shops jonglieren: Multistore-Management in Shopify

Aktualisiert am
Mit Shops jonglieren: Multistore-Management in Shopify
Schätzfrage: Wie viele Onlineshops hat ein Unternehmen wie Nike wohl im Web? Vielleicht 20? Oder eher 50? Wahrscheinlich sind es weit über 200, denn Nike ist in 190 Ländern aktiv, von denen ein Großteil einen eigenen Store besitzt. Dazu gesellen sich spezialisierte Shops wie Nike SNKRS für limitierte Sneaker-Drops, die Nike Factory Stores als Outlet-Shops im Web, Nike Team Stores für Mannschaften und Firmenkunden, Nike Membership Stores für registrierte Mitglieder und natürlich B2B-Stores für Reseller auf der ganzen Welt. Wie die das machen? Wahrscheinlich mit tausenden Angestellten, Millionen Dollar und einer exklusiv für das Unternehmen programmierten Softwarelandschaft. Allerdings musst du nicht Nike sein, um selbst mit Multishops durchzustarten, denn Shopify bietet dir zahlreiche Möglichkeiten für das Multistore-Management. Wie sie funktionieren, welche Vorteile sich aus den einzelnen Optionen ergeben und wie Shopify Apps dir dabei helfen, die Kontrolle über deine Multishop-Landschaft zu behalten, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Multipliziere dein Wissen: Was heißt eigentlich Multistore?

Nur, um kurz Klarheit zu schaffen: Unter Multishops versteht der Onlinehandel, dass ein Unternehmen nicht nur einen, sondern mehrere Webshops besitzt. Aufgepasst: Wir reden hier nicht über Verkaufsauftritte auf Marktplätzen und Social Media. Das wäre Multichannel. All diese unterschiedlichen Shops sind nun in irgendeiner Form spezialisiert. Zum Beispiel auf einen bestimmten nationalen Markt, auf eine Zielgruppe (Männer oder Frauen, alte oder junge Menschen …) oder auch auf B2B neben B2C. Dabei kann jeder Shop unterschiedlich aussehen, verschiedene Zahlungsmodalitäten erlauben oder sich aus einem anderen Inventar bedienen. Überschneidungen sind natürlich immer zulässig: Den Unisexregenponcho gibt es sowohl in der Boutique für Damen als auch für Herren. Und spätestens jetzt fangen die Kopfschmerzen an. Denn irgendwie willst du all diese verschiedenen Dependancen, Lager und Zahlungsvorgänge managen, ohne gleich ein ganzes Bürogebäude anzumieten. Und genau dafür gibt es Shopify.  

Die drei Multitiere: Multistore-Lösungen auf Shopify

Shopify will, dass dein Business wächst. Schließlich haben sie auch etwas davon. Mehr Verkäufe bedeutet auch für die Kanadier mehr Umsatz und vielleicht nutzen sie deine Erfolgsstory irgendwann marketingmäßig als Case Study. Deshalb existiert bei Shopify nicht nur eine Option für Multishops, sondern gleich drei:

#1 Shopify Markets

Bereits ab dem Advanced Plan steht dir Shopify Markets offen. Dort dreht sich alles um deinen internationalen Auftritt inklusive verschiedener Storefronts für unterschiedliche Märkte. Zu deinen Optionen zählen die Anzeige deiner Seiten  in mehr als 20 Sprachen, länderspezifische Währungen, Lieferdienste und Zahlungsvarianten. Für jeden Store lässt sich entweder eine eigene URL vergeben (meinshop.de vs. meinshop.uk) oder eine Subdomain einrichten (meinshop.com/de vs. meinshop.com/uk). Beachte aber, dass es sich bei Markets nicht um echte Multistores handelt. Du verpasst deinem Shop einfach unterschiedliche internationale Fassaden. Hinter den Kulissen bleibt es derselbe Store.

#2 Expansion Stores

Ab Shopify Plus kommen die sogenannten Expansion Stores hinzu. Diese können alles, was Shopify Markets auch kann, erlauben aber gleichzeitig weitergehende Modifikationen. So ist es mit einem Expansion Store etwa möglich, zwei Stores in Deutschland zu betreiben, von denen der eine deine normale Kollektion präsentiert und der andere sich auf Plus-Size-Mode spezialisiert. Von uns außerdem der Hinweis: Zu den Shopify Plus Expansion Stores gehört immer auch die Option auf einen B2B-Store mit allen wichtigen Funktionen für den Großhandel. Also etwa die Anzeige von Nettopreisen, großen Bestellmengen oder der Verkauf auf Rechnung mit USt-IdNr.

#3 Shopify Multi Stores

Shopify Multi Stores, von denen du im Plus-Plan standardmäßig zehn Stück anlegen kannst, gehen noch einen Schritt weiter als die Expansion Stores. Denn hier sind die Shops in ihrer digitalen Logik vollständig voneinander getrennt. Diese Variante bietet sich zum Beispiel dann an, wenn dein Unternehmen völlig unterschiedliche Produkte verkauft. In Shop A gibt es die Tiernahrung und in Shop B die Lederhandtaschen. Oder auch, wenn du Niederlassungen im Ausland besitzt. Schließlich soll dein Team in Polen nicht im Store in den Niederlanden herumwurschteln.

Und was macht der Rest?

Shopify Plus ist dir noch eine Nummer zu groß, aber du benötigst trotzdem einen Store für Tiernahrung und einen anderen für die Handtaschen? Dann steht dir die Möglichkeit offen, unter einem Account mehrere Pläne zu abonnieren. Zweimal Basic kostet auch nur 54 EUR im Monat.  

In multiplen Schwierigkeiten – Welche Herausforderungen bringen mehrere Shops bei Shopify mit sich?

Mehrere Shops auf Shopify heißt leider immer auch, dass sich der Verwaltungsaufwand potenziert. Denke zum Beispiel an:
  • Produkt- und Bestandsverwaltung: Wenn du einen Artikel sowohl in Shop A als auch in Shop B anbietest, sollte A wissen, wenn B einen Verkauf tätigt. Sonst behauptet A womöglich, die Ware sei noch da, obwohl das letzte Stück gerade bei B über den Tresen ging.
  • Kundendatenmanagement: Weiterhin sollte dein System Kund:innen wiedererkennen, die in verschiedenen Stores einkaufen. Denn erstens möchte niemand zweimal dieselbe Werbung von dir bekommen und zweitens freut sich deine Kundschaft, wenn sie ihre Bonuspunkte in jedem deiner Auftritte sammeln kann oder nicht jedes Mal ihre Kontaktdaten neu eingeben muss.
  • Bestellprozesse optimieren: Zuletzt hast du vermutlich keine Lust, dich jeden Tag in unterschiedlichen Stores anzumelden, um überall nach dem Rechten zu schauen. Viel besser wäre es, wenn du jede einzelne Instanz deiner Stores aus einem einzigen Dashboard verwalten könntest.
Potenzielles Optimierungspotenzial ist also potenziell reichlich vorhanden, aber wie so oft bei Shopify gilt: Da gibt es eine App für. Nicht potenziell, sondern in Echt.  

Multitalentiert: Welche Apps dir beim Multishop-Management auf Shopify weiterhelfen

Drei Kandidaten haben wir uns für dich näher angesehen:
    Tipo Multi Store Sync   Syncio Multi Store Sync MultiStore Sync Power
Funktionen
  • Synchronisation von Produktbeständen in Echtzeit basierend auf SKUs
  • Synchronisation von Produktinformationen wie Beschreibung, Preis oder Varianten
  • Synchronisation sämtlicher Bestellinformationen über alle Stores
  • Import von Produkten und Lagerbeständen und via CSV
  • Inventarsynchronisation und Echtzeitbestandsanpassung via SKU oder Barcode
  • Synchronisation und Anpassung von Produktfeldern wie Beschreibung, Preis, Tags, Bildern und mehr
  • Synchronisation von Bestellinformationen für die Erfüllung & Erstellen von Umsatzaufteilungen/Auszahlungen
  • Synchronisation von Inventarständen alle Shops
  • Synchronisation von Produktfeldern
  • Weitreichende Automatisierungsfunktionen beim Anlegen neuer Produkte
  • Automatisierte Fehlerkontrolle
Highlights
  • Kostenloser Plan verfügbar
  • Direkter Zugriff über den Shopify-Adminbereich
  • Eingeschränkter kostenloser Plan verfügbar
  • Beliebt bei Unternehmen in Deutschland
 
  • Viele Automatisierungsfunktionen
  • Direkter Zugriff über den Shopify-Adminbereich
Nachteile Nicht auf Deutsch verfügbar Nicht auf Deutsch verfügbar Nicht auf Deutsch verfügbar
Bewertungen 4,9/5 bei 60 Bewertungen 4,7/5 bei 204 Bewertungen 4,4/5 bei 156 Bewertungen
Preis Ab $9 pro Monat Ab $19 pro Monat Ab $19.99 pro Monat
Da sich alle drei Apps kostenlos testen lassen, gehst du kein Risiko ein, wenn du sie einfach mal installierst.  

Multiple Persönlichkeit: Wann und wie du Multistore einsetzen solltest

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob du überhaupt multistoren solltest. Der gängigste Anwendungsfall für Multistores ist für die meisten aufstrebenden Shops der Schritt Richtung Ausland – und genau dafür ist Shopify Marktes nicht nur wie gemacht, sondern genau gemacht. Das System ist so durchdacht und robust, dass sich das Upgrade in den Advanced Plan auf jeden Fall lohnt. 210EUR mehr im Monat im Vergleich zum Shopify-Plan mögen vielleicht nach einer veritablen Investition klingen, aber günstiger und besser bekommst du Internationalisierung sonst nirgends. Unser Tipp zum Start lautet dann: Denke groß, aber fange klein an. Versuche es erst einmal mit einem unserer direkten Nachbarländer. Für Österreich musst du dich nicht um die Übersetzung kümmern, Frankreich nutzt ebenfalls den Euro und in Dänemark kommt man auch mit einem Store auf Englisch zurecht. Wie die Währungsumrechnung mit Markets funktioniert, probierst du anschließend am besten in Polen aus. Schritt für Schritt arbeitest du dich so vor, bis du ein Land auf dem Schirm hast, das so weit weg ist, dass sich ein eigenes Lager vor Ort lohnt. Aber wie du dein Fulfillment mit Shopify synchronisierst, erklären wir dir in einem anderen Beitrag.  

Multivision: Nochmal alles in Kürze

Zum Schluss der Beitrag noch einmal im Schnelldurchlauf: Multistores sind für zahlreiche Anwendungsfälle sinnvoll: Auslandsgeschäft, gezielte Kund:innenansprache, B2B oder unterschiedliche Produktpaletten. Shopify macht dir den Einstieg leicht, letzte Hürden, wie die Synchronisation von Bestands- und Bestelldaten überwindest du mithilfe von Shopify Apps. Ansonsten steht dir nichts mehr im Weg und du kannst das nächste Nike werden. Dort begann nämlich auch alles mit einer Idee und einem einzigen Schuhgeschäft in Eugene, Oregon.

Shout-Out für unsere Apps

Automatisiere Prozesse, optimiere Workflows und steigere deinen Umsatz – mit unseren Apps für B2B, Versand, Preisvergleich und Buchhaltung. Effizient, einfach, leistungsstark!

Einfach mehr erfahren.