Nach Herzenslust shoppen – und das aus sicherer Distanz: Der E-Commerce boomt nach wie vor. Nun, da mit Black Friday und Cyber Monday die umsatzstärksten Shopping-Events des Jahres näher rücken, bereiten sich Onlinehändler*innen in aller Welt auf einen enormen Ansturm vor.
Bereits seit Jahren zeichnet sich am Black Friday eine Trendwende ab: Die größten Sales spielen sich längst nicht mehr in Ladenlokalen, sondern im Onlinehandel ab. Einer Umfrage des Bundesverbands der Digitalen Wirtschaft (BDVW) e. V. zufolge planten 77 Prozent der Befragten im Jahr 2023 einen Einkauf am Black Friday (27.11.) – und 69 Prozent wollten dabei ausschließlich online einkaufen.
Im Interview teilen sowohl Portofino Ceramica Gründer Phil Pollmeier als auch Mitgründer von Smartsleep und Sieger der höchsten Summe, die je bei „Die Höhle der Löwen“ je erzielt wurde (Stand 2023), Dr. Markus Dworak, ihre Erfahrungen mit dem Onlinegeschäft an Black Friday und Cyber Monday.
Außerdem verraten sie, wie eine Umsatzsteigerung bis zu 400 Prozent möglich ist und welche Vorkehrungen sie treffen, um ihren Shop startklar für den Sale zu machen.
Phil Pollmeier und Zoi Theofilopoulos betreiben Portofino Ceramica.
Als jedoch immer mehr Instagram-User*innen wissen wollten, wo sie das Geschirr herbekommen, zeichnete sich schnell ein Problem ab: Portofino Ceramica war zu diesem Zeitpunkt ein B2B-Unternehmen, das nicht an Endkund*innen lieferte. Daher konnten Phil und Zoi nur auf die Einzelhändler verweisen, die die jeweiligen Produkte im Angebot hatten. Zwischen den Interessent*innen und der nächsten Einkaufsgelegenheit lagen oftmals mehrere Hundert Kilometer.
In Anbetracht der immer größeren Nachfrage fassten die beiden schließlich einen Entschluss: „Wir versuchen es mit einem eigenen Onlineshop.“
Den Start unternahmen sie mit einem Wix-Shop, als sich jedoch herausstellte, dass die Ladezeiten des Systems den Anforderungen ihrer Kunden nicht gerecht wurden, entschieden die beiden sich für den Wechsel zu Shopify. Mit der Hilfe von Shopify Partner Eshop Guide hauchten sie Portofino Ceramica neues Leben ein – als B2C-Geschirrhandel, der sich innerhalb eines knappen Jahres zu einem kleinen Familienbetrieb mit sechs Mitarbeiter*innen entwickelte.
Schlafforscher und Smartsleep-Gründer Dr. Markus Dworak.
Einer Studie der Techniker Krankenkasse zufolge schläft jeder dritte Deutsche schlecht oder einfach zu wenig. Als Führungskraft in einem großen Unternehmen zählte auch Markus zu dieser Gruppe. Inspiriert von seinen eigenen Erfahrungen nutzte er die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungsarbeit, um eine Nährstoffkombination zu entwickeln, die auf natürliche Art und Weise die Erholungsprozesse im Schlaf intensiviert. Um sein Produkt zu vermarkten, gründete er 2015 mit den Design- und Markenexperten Daniel Matthieu und Burk J. Ulrich Smartsleep.
Der Durchbruch gelang den Gründern 2018 mit einem Auftritt in „Die Höhle der Löwen.“ Hier sicherte sich das Start-up das größte Investment in der Geschichte der Show: 1,5 Millionen Euro.
Nach ihrem Anfang mit einem Oxid-Shop und ihrem Erfolg bei „Die Höhle der Löwen“, entstand schnell der Bedarf nach einer Professionalisierung des Unternehmens. Markus und das Smartsleep-Team wechselten kurzerhand und mit der Hilfe von Eshop Guide zu Shopify und verkaufen dort ihre zwei Produkte: Ein Präparat, das die Regeneration des Immunsystems im Schlaf unterstützt, und eines, das den Schönheitsschlaf intensiviert, indem es die Haut, Haare und Nägel mit Nährstoffen versorgt.
Von Instagram zum eigenen Onlineshop: Portofino Ceramica
Eigentlich wollten Phil Pollmeier und seine Freundin Zoi Theofilopoulos nur ein paar Fotos auf Instagram posten, um für Portofino Ceramica zu werben – die Eigenmarke, unter der Phils Vater handgemachte portugiesische Keramik an Großhändler vertrieb. Dass sich daraus innerhalb kürzester Zeit ein neues Geschäftsmodell entwickeln würde, ahnte 2019 noch niemand.
Erholungsphasen gezielt nutzen: Smartsleep
Auch für Dr. Markus Dworak, den Gründer von Smartsleep, begann der Weg zum eigenen Onlineshop mit einem zwanglosen Versuch. Noch heute erinnert er sich an den Kommentar des Kollegen, der für ihn den Stein ins Rollen brachte: „Du bist doch Schlafforscher, warum siehst du so müde aus?“ Eine berechtigte Frage, fand Markus, und machte sich an die Arbeit.