Zu den unverrückbaren Tatsachen des Lebens gehört: Wer keine Präsenz im Internet hat, der existiert nicht. Ob als Kapelle des örtlichen Schützenvereins oder multinationaler Konzern – ohne eigene Webseite dringst du in das Bewusstsein der meisten Menschen gar nicht erst vor.
Dass Website-Baukästen sich höchst selten über zu wenig Zulauf beklagen, sollte also keine große Überraschung darstellen. Jimdo zum Beispiel. Das Unternehmen aus Hamburg brachte bis 2015 bereits über 15 Millionen Seiten ins Netz; darunter inzwischen auch zahlreiche Onlineshops.
Wachstum und Jimdo harmonieren jedoch oft nicht besonders gut. Warum das so ist und wieso die bessere Alternative für Onlinehändler:innen Shopify heißt, möchten wir dir gerne erläutern.
Jimdo vs. Shopify: Sind die beiden Systeme überhaupt miteinander vergleichbar?
Schon schnellen im Publikum die Finger in die Höhe: Auf der einen Seite Shopify – ein System, das speziell für Onlineshops entwickelt wurde. Auf der anderen Seite der Baukasten Jimdo – ursprünglich programmiert, um Content zu präsentieren und bei dem die Shop-Funktionalität erst Jahre später ergänzt wurde. Lassen sich die beiden Systeme überhaupt sinnvoll miteinander vergleichen? Wir meinen: ja! Denn gerade Start-ups mit kleinem Budget oder stationäre Händler:innen, die ihre Verkaufskanäle erweitern möchten, wagen ihre ersten vorsichtigen Schritte im Onlinehandel gerne mit Jimdo. Die Webseite wurde mithilfe des Tools zusammengeklickt, warum nicht auch das Business im Netz über die Plattform laufen lassen? Etliche Unternehmen nutzen einen Jimdo-Shop und merken – wenn die Verkaufszahlen steigen, das Team wächst und sich das Produktportfolio erweitert – dass die Dinge nicht so rund laufen, wie sie es gerne hätten. Ein Vergleich der Systeme ist also nicht nur möglich, sondern auch dringend nötig.
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Jimdo oder Shopify: Die wichtigsten Faktoren für Onlineshops
Wenn wir Jimdo und Shopify gegenüberstellen, vergleichen wir also keinesfalls Äpfel mit Birnen. Hier treten zwei Shopsysteme gegeneinander an, die dir versprechen, dich auf deinem Weg bis zur Spitze des Onlinehandels zu begleiten. Werfen wir also einen kritischen Blick auf die entscheidenden Faktoren zwischen Anlaufphase, Durchbruch und anhaltendem Erfolg:Der Start
Aller Anfang ist schwer? Mit Jimdo tatsächlich nicht. Der Webbaukasten ist so einfach zu bedienen, dass der Shop nach einem arbeitsreichen Nachmittag fertig ist. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Aber: Mit Shopify verhält es sich ganz ähnlich. Zwar sind die Funktionen umfangreicher und damit ein wenig komplexer, allerdings arbeitet das System ebenfalls mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Eingriffe in den Code sind nur nötig, wenn es an wirklich tiefe Veränderungen geht. Um deinen Shop ins Web zu bekommen, reicht für den Anfang aber auch hier die Maus.
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Design
Ein Shop muss sich optisch von seinen Marktbegleitern abheben – denn das steigert nicht nur den Wiedererkennungswert, sondern hinterlässt in den Köpfen der Besucher:innen auch einen bleibenden Eindruck. Bei Jimdo stehen dir hierzu 40 vorgefertigte Designs zur Verfügung. Diese lassen sich zwar weiter individualisieren, allerdings sind die Möglichkeiten im Baukasten sehr eingeschränkt. Ohne einen externen Eingriff über HTML, CSS oder JavaScript geht nichts. Shopify bietet dir aktuell 142 Themes bzw. Templates an, die sich ohne großen Aufwand weiter individuell diversifizieren lassen. Du hättest gerne einen anderen Rotton oder den Button links anstatt rechts? Klick es dir zusammen. Ansonsten besteht in Shopify die Möglichkeit, deinen Shop exakt so zu designen, wie du es dir ausmalst. Animierte Schaltflächen, Videoclips in der Hero Area, Produktbilder in 3D – alles geht. Das meiste können auch Anfänger:innen mithilfe von Apps selbst realisieren. Für alles Weitere braucht es zwar Programmierkenntnisse, allerdings können sämtliche Änderungen in Shopify selbst vorgenommen werden. Code, der umständlich von außen angeflanscht werden muss, ist nicht nötig.Funktionalität
Jimdo bietet dir die wichtigsten Grundlagen. Allerdings lässt bereits der Basic-Tarif Funktionen wie Rabatte oder Produktvarianten vermissen. Wenn dein Business dann weiter wächst, wirst du feststellen, dass auch weitere wichtige Funktionen fehlen. Subdomains etwa, um deinen Shop in verschiedenen Sprachen zu präsentieren. Oder Konten und Rollen, damit nicht jede:r Nutzer:in Zugriff auf das ganze System hat. Oder auch die Möglichkeit, ganze Warengruppen zu editieren, Bundle oder Dienstleistungen zu verkaufen oder Produkte zu konfigurieren. Shopify bringt all dies und noch viel mehr out-of-the-box mit. Solltest du eine der Funktionen (noch) nicht benötigen, muss dich das nicht stören. Im Weg sind sie dir bei deiner täglichen Arbeit nicht. Und falls doch mal was fehlt, gibt es den Shopify App Store, über den du vom Chatbot über das Reward-Programm für treue Kund:innen bis hin zur gesamten Warenwirtschaft wirklich jede Funktion ergänzen kannst.Schnittstellen
Apropos Warenwirtschaft: Wenn dein Business wächst, wirst du immer mehr Systeme an deinen Shop anbinden wollen. Weitere Verkaufskanäle etwa, oder auch deinen Social-Media-Auftritt, deinen Fulfillment-Dienstleister oder einfach deine Steuerberatung. In Jimdo sind Anbindungen externer Systeme theoretisch zwar möglich, in der Praxis aber extrem aufwändig und kompliziert. Als Webbaukasten ist die Software hermetisch abgeschottet und lässt Kommunikation nach außen nur ungern zu. Shopify dagegen besitzt von Haus aus bereits zahlreiche Schnittstellen zu Marktplätzen, Social-Media-Kanälen, der DATEV, für Warenwirtschaftssysteme oder Retourenportale. Prinzipiell kann die Software mit allem kommunizieren, was die IT-Landschaft hergibt – und wenn es keine API gibt, dann bauen wir halt eine!Support
Mit dem Support ist es wie mit der Feuerwehr. Du vermisst ihn nicht – bis es Probleme gibt. Dann kann es gar nicht schnell genug gehen. Bei Jimdo erhältst du Hilfe ausschließlich per E-Mail. Versprochen wird eine Reaktionszeit von vier Stunden (eine Stunde im VIP-Tarif). Das ist gut, geht aber besser. Denn Shopify bietet dir den Support in allen Tarifen 24/7 per Live-Chat, Telefon und E-Mail. Wenn bei dir am Black Friday also alles zusammenbricht, musst du nicht bis nach Thanksgiving ausharren.Rechtskonformität
Der liebe Datenschutz und die bösen Abmahnanwälte. Wenn du dein Budget nicht für Anwaltskosten verpulvern möchtest, sollte dein Shop immer rechtskonform sein. Als deutsches Unternehmen hat Jimdo die Datenschutzerklärung und das Impressum auf jeden Fall drauf. Zumindest im VIP-Tarif. Doch problematisch ist es dennoch, dass Jimdo-Server nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und Japan stehen. Wenn die Daten deiner Kund:innen dort landen, gibt es Ärger. Für rechtssichere Texte sollte dein Weg auf Shopify zunächst in den App Store führen. Dort findest du (teils kostenlos) Programme, die dir bei der Erstellung DSGVO-konformer Schreiben unter die Arme greifen. Weiterhin besitzt Shopify zwar auch Server auf der ganzen Welt, garantiert dir aber, dass deine Daten möglichst immer in deinem Heimatland gehostet werden. Ausnahmen gibt es nur, wenn die Server unter einem extremen Ansturm zusammenbrechen; dann kann eventuell ein Rechner in den USA dazugeschaltet werden. Aber: Seit es Shopify gibt, ist nur ein Fall bekannt geworden, in dem ein deutscher Store rechtliche Probleme bekommen hat – bei über 70.000 Stores in Deutschland kein schlechter Schnitt.Preis
Die schönsten Vorteile sind für die Katz, wenn du sie dir nicht leisten kannst. Jimdo eignet sich auch für kleine Etats und bietet folgende Tarife:- Basic für 15 Euro im Monat
- Business für 19 Euro im Monat
- VIP für 39 Euro im Monat
- Basic für 36 Euro im Monat
- Shopify für 105 Euro im Monat
- Advanced für 384 Euro im Monat
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