Unter Onlinehändler:innen galt Shopware jahrelang als bodenständige Alternative zu den üblichen Verdächtigen unter den Anbietern: Made in Germany, DSGVO-konform, Open-Source. Nicht so einfach zu handhaben wie Shopify, weniger verbreitet als WooCommerce. Dafür aber verdammt sicher und sehr mächtig – wenn man Ahnung von IT hat.
Im September 2022 allerdings, ging Shopware einen Schritt, der vielen Nutzern der Software sauer aufgestoßen ist: Die Preisgestaltung wurde vollständig überarbeitet und ihre Berechnungsgrundlage komplett verändert.
Was da genau passiert ist, wieso sich eine Migration zu einem neuen Anbieter für KMUs gerade jetzt lohnt und wieso im Kampf Shopware vs. Shopify die Kanadier inzwischen nach Punkten führen, erklären wir dir in diesem Beitrag.
KMUs unerwĂĽnscht? Die neuen Preise bei Shopware
Wieso das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Schöppingen seine Preispolitik auf den Kopf gestellt hat, ist leider nicht bekannt. Fakt ist nur, dass die neue Preisstaffelung besonders für kleine und mittelgroße Shops nicht gerade attraktiv ist. Folgende Optionen werden angeboten:- Rise für 600 € pro Monat
- Evolve ab 2.400 € pro Monat
- Beyond ab 6.500 € pro Monat
Die Sache mit dem GMV
GMV steht für Gross Merchandising Volume und beschreibt als Kennziffer den Gesamtumsatz, den ein Shop fährt. Was das mit Shopwares neuen Preisen zu tun hat? Jede Menge! Denn zwischen den Staffelungen können Kunden nur bedingt freiwillig wechseln. Selbstverständlich darf aus freien Stücken immer mehr bezahlt und ein teureres Paket gebucht werden. Allerdings kann ein Shop nach aktueller Lesart der Vertragsbedingungen auch gezwungenermaßen auf das nächsthöhere Level rutschen, wenn sein GMV einen bestimmten Schwellenwert übersteigt. Die momentanen GMV-Grenzen sehen wie folgt aus:- Rise für Shops mit einem GMV von bis zu 2 Millionen €
- Evolve für Shops mit einem GMV von bis zu 5 Millionen €
- Beyond für Shops mit einem GMV von bis zu 15 Millionen €
Shopware gibt es weiterhin auch kostenlos, ABER…
Doch Moment mal! Shopware unterliegt doch der MIT-Lizenz! Heißt das nicht, es muss kostenlos angeboten werden? Das muss und wird es tatsächlich, als Shopware Community Edition. Wer möchte, kann sich die gesamte Software hier und jetzt von GitHub herunterladen und sofort loslegen. Allerdings gibt es auch dabei einen Haken: Wer Community bucht, der bekommt auch Community – und nichts Anderes. Soll heißen: Allen User:innen der kostenlosen Variante steht für den Support lediglich die Shopware-Community zur Verfügung. Wer Expertenhilfe per Telefon oder Chat durch das Unternehmen selbst haben möchte, muss zahlen. Nun ist die Shopware-Community zwar extrem hilfsbereit und engagiert, allerdings beruht ihre Hilfeleistung stets auf freiwilliger Basis. Sie erfolgt dementsprechend nicht immer zeitnah oder führt, gerade bei sehr speziellen Fragen zu Plugins oder Erweiterungen, nicht schnurstracks zum Ziel. Wenn es in deinem Shop brennt und du etwa aus Versehen nicht nur den Ladenhüter, sondern dein gesamtes Angebot um 90 Prozent reduziert hast, dann brauchst du aber meist umgehend Hilfe. Jetzt und hier! Nicht erst, wenn jemand deinen verzweifelten Post gelesen und sich die Zeit genommen hat, darauf zu antworten…Attraktive Alternative: Shopware vs. Shopify
Fassen wir also zusammen: Shopware wird deutlich teurer, das neue Abrechnungsmodell ist nicht für jeden Shop die fairste Lösung. Zwar ist die Software weiterhin kostenlos erhältlich, für den Support bist du allerdings vollständig auf die Community angewiesen. Was tun, sprach Zeus. Na, zum Beispiel zu einem anderen Anbieter migrieren. Am besten zu Shopify, denn mit dem System kennen wir uns nicht nur bestens aus, Shopify zeigt auch genau da Stärke, wo Shopware Schwachstellen hat. Namentlich also beim:Preismodell
Auch Shopify bietet Staffelpreise mit unterschiedlichem Funktionsumfang an. Diese sind:- Basic für 27 € pro Monat
- Shopify für 79 € pro Monat
- Advanced für 289 €pro Monat