Wer die Wahl hat, hat bekanntlich zwar die Qual, aber gar keine Wahl zu haben, ist auch nicht optimal. Allerdings geht es in diesem Beitrag nicht um die Grundlagen der Philosophie. Vielmehr möchten wir dir dabei helfen, das für dich beste Shopsystem zu finden.
In diesem Artikel im direkten Vergleich: Strato vs. Shopify – der Webhoster aus Berlin gegen den Shopspezialisten aus Kanada.
Auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede zwischen Strato und Shopify nicht allzu groß zu sein. Beide Shopsysteme sind cloudbasiert, ein eigener Server ist also nicht erforderlich. Die Einrichtung des Shops ist auch für Anfänger:innen problemlos machbar; um Wartung und Updates kümmert sich die Software automatisch hinter den Kulissen.
Preislich scheint Strato die Nase sogar vorn zu haben. Der Teufel versteckt sich allerdings wie so oft in den Details – und auf genau diese möchten wir näher eingehen.
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Strato contra Shopify: Die Systeme in der Übersicht
Wie es sich gehört, starten wir mit einer kurzen Vorstellung unserer Kandidaten: Strato ist ein deutsches Unternehmen, das sich als Anbieter aller nur denkbaren Internetdienstleistungen etabliert hat. Es verwaltet Domains, bietet Cloud-Speicher an, stellte seiner Kundschaft sogar mal Netzzugänge zur Verfügung und hat außerdem ein umfangreiches Angebot für das Hosting von Webseiten und Onlineshops im Portfolio. Shopify hat seinen Sitz in Ottawa, Kanada und versteht sich als Software-as-a-Service-Anbieter für Webshops. Vielen Onlinehändler:innen gilt der Clouddienst mittlerweile als erste Adresse. Zu den bekanntesten Kund:innen von Shopify gehören Google, Tesla und die Mega-Influencerin Kylie Jenner. Zu diesen illustren Namen gesellen sich Millionen kleine und mittelständische Unternehmen auf der ganzen Welt. Die wichtigsten Kriterien für dich als Händler:in im Überblick:System | Strato | Shopify |
Einrichtung | Sehr einfach. Technische Kenntnisse sind nicht erforderlich. | Sehr einfach. Technische Kenntnisse sind nicht erforderlich. |
Updates & Wartung | automatisch | automatisch |
Preise |
Basic: 15 €/Monat Plus: 30 €/Monat Pro: 40 €/Monat Ultimate: 75 €/Monat zzgl. 10 € Einrichtungsgebühr in allen Tarifen außer Plus |
Basic: 36 €/Monat
Shopify: 105 €/Monat Advanced: 384 €/Monat Plus: ab 2.000 $/Monat |
Design | Kleine Auswahl an Themes. | Große Auswahl an Themes. |
Apps | Wenige Apps vorhanden. | Eigener App Store mit tausenden, teils kostenlosen Apps. |
Zahlungsarten | Mehr Zahlungsarten mit teureren Preismodellen. | Alle angebotenen Zahlungsarten bereits im Basic-Tarif; weitere Optionen per App zuschaltbar. |
Anbindung von Marktplätzen | Mehr Optionen mit teureren Paketen. | Alle Optionen bereits im Basic-Tarif; Anbindung jeder beliebigen Webseite über APIs möglich. |
Strato vs. Shopify: Das Design
Über Design lässt sich vortrefflich streiten, vor allem über die Frage, ob es wirklich eine so große Rolle für einen Onlineshop spielt. Wir sagen ja! Die optische Präsentation deines Stores ist das Erste, was Besucher:innen wahrnehmen, wenn sie auf deine Seite kommen. Du kannst die tollsten Produkte zu den besten Preisen anbieten – wenn dein Shop unmodern und nicht einladend aussieht, verlierst du Kund:innen. Dein Design spiegelt dich und dein Angebot wider, manchmal sogar deine gesamte Unternehmensphilosophie. Warm und verspielt oder technisch und professionell. Ein einzigartiges Design ist für deinen Erfolg unverzichtbar. Und hier ist Shopify Strato eindeutig überlegen. Die Auswahl an Themes im Theme Store, die sich allesamt noch einmal individuell anpassen lassen, ist hier deutlich größer. Wenn du deine Besucher:innen von der ersten Sekunde an einfangen möchtest, greifst du zu Shopify.Strato vs. Shopify: Die Apps
Was machst du, wenn du in deinen Shop eine Funktion einbauen möchtest, die das System out-of-the-box nicht unterstützt? Selbst programmieren? Eine Agentur damit beauftragen? Das Rad neu erfinden? Natürlich nicht! Du installierst eine App, denn das geht so einfach wie auf deinem Smartphone. In dieser Kategorie ist Strato sehr dünn besetzt. Eine Handvoll Apps für einige basale Funktionen, oft nur ein einziges Programm ohne Alternativen – mehr steht dir hier nicht zur Verfügung. Bei Shopify läuft ein ganz anderer Film: Hier platzt der App Store aus allen Nähten und für jeden noch so verrückten Einfall findest du Lösungen. Von der Warenwirtschaft über Produktbewertungen bis hin zu app-gefahrenen Ideen, bei denen eine KI via Sprachausgabe die Produktbilder beschreibt. Viele Apps sind für KMU zunächst kostenlos. Erst bei steigenden Verkaufszahlen wird ein Obolus fällig. Und bei Missfallen einer App findet sich immer eine Alternative. Wenn du also mehr für deinen Shop möchtest als das Standardprogramm und dir der Sinn nach einer flexiblen Erweiterung der Funktionen deines Shopsystems steht, ist Shopify für dich der richtige Partner.Strato vs. Shopify: Die Zahlungsarten
Möglichst vielfältige Bezahlmodelle sind für den Erfolg deines Shops unglaublich wichtig. Insbesondere dann, wenn du bald den Schritt über deutsche Grenzen anpeilst. Denn was der Bauer nicht kennt, isst er bekanntlich nicht. Soll heißen: Finden deine Kund:innen ihre liebste Zahlungsart bei dir nicht, lassen sie ihren Warenkorb einfach stehen. An dieser Stelle zeigt Strato sich geizig: Im Basic Tarif gibt es nur den Kauf auf Rechnung, per PayPal und per Nachnahme. Andere Bezahlmethoden wie der Bankeinzug oder die in den USA und Skandinavien beliebten Kreditkarten werden erst in den höherpreisigen Tarifen angeboten. Shopify dagegen führt den Rundumschlag aus: Alle Zahlungsarten sind ab dem günstigen Basic-Tarif inklusive. Dazu gehören natürlich der Kauf auf Rechnung, PayPal, die Nachnahme, Bankeinzug, Apple und Google Pay sowie Klarna und die SOFORT-Überweisung. Exotische Bezahlmethoden aus Übersee lassen sich per App ergänzen. Wenn du also mit einem Auge bereits Richtung Ausland schielst und mit deinem Business expandieren möchtest, ist Shopify die eindeutig bessere Wahl. Denk daran: Bereits in der Schweiz zahlen die meisten Menschen online am liebsten mit TWINT. Kennst du nicht? Keine Bange, da gibt es eine App für.Strato vs. Shopify: Die Anbindung von Marktplätzen
Der letzte wichtige Unterschied zwischen Strato und Shopify ist die Möglichkeit, weitere Marktplätze an dein System anzubinden. Diese Option darfst du keinesfalls vernachlässigen, denn die meisten Onlineshopper:innen schauen leider immer noch zuerst bei Amazon und Co. nach ihrem Wunschartikel. Auch die Anbindung der großen Social-Media-Plattformen mit ihren Sale-Funktionen ist relevant. So gut wie jede:r scrollt irgendwo durch den täglichen Feed und wird so vielleicht auf dein Angebot aufmerksam. Die Option, zumindest eBay und Amazon an deinen Store anzubinden, bekommst du bei Strato ab dem Pro-Tarif. Die Integration von Social Media Stores wird nur rudimentär unterstützt. Das ist ein guter Anfang, geht allerdings deutlich besser. Shopify macht es vor. Hier lassen sich nativ alle großen Marktplätze bereits im Basic-Tarif in deinen Store integrieren. Sämtliche bekannten Social-Media-Plattformen können ebenfalls eingebunden werden. Falls wirklich mal was fehlt, du wirst es inzwischen erraten haben, findet sich eine Lösung im App-Store. Shopify zeigt sich in Sachen Anbindung externer Seiten deutlich nutzerfreundlicher als Strato. Denn prinzipiell lässt sich in Shopify alles als Verkaufsplattform einbinden, was irgendwie nach Webseite schmeckt. Sogar die Homepage deines Kegelvereins. Sämtliche Schnittstellen dazu sind nativ vorhanden.Strato vs. Shopify: Unser Urteil
Strato ist für Einsteiger:innen in den Onlinehandel eine solide Lösung. Alle Grundfunktionen sind vorhanden, die Einrichtung ist kinderleicht, das Angebot nicht teuer. Für die ersten Gehversuche mit deinem Shop reicht das. Wenn die Verkaufszahlen allerdings steigen und du dich mit deinem Shop professionell aufstellen möchtest, wird die Luft in der Strato-sphäre schnell zu dünn. Es fehlt an Skalierbarkeit, wichtigen Funktionen und Optionsvielfalt. Hier ist Shopify deutlich besser aufgestellt. Von Haus aus werden dir bereits im günstigsten Tarif alle Möglichkeiten rund um Zahlungsarten und die Anbindung externer Dienstleister:innen zur Verfügung gestellt. Das Angebot an Themes und Designs ist deutlich größer; sollte eine Funktion fehlen, lässt sie sich via App ergänzen. Addierst du im Geiste dann noch hinzu, dass Shopify dir die Tür zum globalen Handel weit aufstößt – etwa, indem du deinen Shop dort weltweit an jeden beliebigen Carrier anschließen kannst oder sich deine Seiten problemlos in unterschiedlichen Sprachen mit den verschiedensten Währungen anzeigen lassen – wird die Sache klar: Für Unternehmen mit Perspektive ist Shopify eindeutig besser als Strato.Von Strato zu Shopify migrieren: Ist das möglich?
Solltest du jetzt ein langes Gesicht ziehen, weil du Besitzer:in eines florierenden Onlineshops bist, dein Partner aber Strato und nicht Shopify heißt, musst du nicht so gucken. Eine Migration vom einen System ins andere ist problemlos möglich. Alle Daten kannst du als csv-Datei bei Strato ex- und bei Shopify wieder importieren. Schlimmstenfalls ist ein wenig Nachbearbeitung bei den Produktbildern nötig. Dann musst du nur noch deine Strato Domain mit Shopify verbinden und … Genau dabei gibt es oft Schwierigkeiten. Deshalb erklären wir es kurz:Deine Strato Domain mit Shopify verbinden: So geht’s
In der Theorie ist es ziemlich einfach, eine Verbindung herzustellen. Das ganze erfordert genau zwei Schritte:- Zunächst legst du im System deines alten Providers, also Strato, einen A-Record mit der IP-Adresse deines Shopify-Stores an. Diese findest du bei Shopify im Admin-Bereich unter „Domain“ > „Domain-Einstellungen“ > „DNS-Einstellungen bearbeiten“ > „A-EINTRAG“. Einfach bei Shopify kopieren und bei Strato einfügen.
- Danach legst du bei Strato einen C-Name Record für deine Domain an. Im Klartext heißt das: Unter C-Name Record muss bei Strato die URL deines Shops eingetragen werden; also zum Beispiel www.meinshop.de.
- Aber genau hierbei gibt es manchmal Probleme: Der Eintrag C-Name Record findet sich nicht immer. Ein möglicher Workaround ist, bei Strato zunächst eine Subdomain zu erstellen, also etwa www.meinshop.de/sub. Jetzt sollte der Eintrag C-Name Record in den Optionen auftauchen.